Sie sehen aus wie Energy-Drinks, sind es aber nicht. Energie liefern die Superkondensatoren (SK) trotzdem. Das Besondere: Die Energiespeicher laden schneller als gewöhnliche Batterien (eine Sekunde vs. mind. 30 Minuten) und sind langlebiger.
Hergestellt werden die SKs von Firmen wie Eaton Corporation PLC (Irland), Cap-XX Limited (Australien), Maxwell Technologies Inc. (Tesla/ Amerika) und Kyocera Corporation (Japan). Das größte SK-Werk weltweit soll nun von einem estnischen Unternehmen in Deutschland eröffnet werden.
Skeletons-Deutschland-Chef Dr. Linus Froböse und Roland Fischer, Professor für Anorganische und Metallorganische Chemie an der Technischen Universität München, erklären in BILD, welches Potenzial die Energiespeicher für die Zukunft haben.
Wo werden Superkondensatoren verwendet?
► Zum Beispiel bei der Energie-Rückgewinnung. Bremst man Fahrzeuge, entsteht Wärme, die an die Außenwelt verloren geht. Laut Prof. Fischer könnte man diese Bewegungsenergie mit SKs in elektrische Energie umwandeln.
► Netzstabilität. Wir setzen auf erneuerbare Energien. Es gibt aber nicht zu jeder Zeit gleich viel Sonne oder Wind. „Je unregelmäßiger die Energie gespeist wird, desto schwieriger ist es, die Netzstabilität zu gewährleisten“, erklärt Froböse. Die Superkondensatoren wirken wie ein Puffer und gleichen aus.
▶︎ In MRT- und CT-Geräten verbessern sie die Stromversorgung, was zur besseren Bildqualität und genaueren Diagnosen führt.
▶︎ Lkws können mit Superkondensatoren auch bei – 40 Grad Celsius starten, da sie im Gegensatz zu Batterien auch bei klirrender Kälte funktionieren.
Nachteil: Superkondensatoren können zehnmal weniger elektrische Energie pro Masse oder pro Volumen eines Gerätes speichern als Batterien. Laut Froböse würde ein E-Fahrzeug mit SK z. B. statt 500 km nur 50 km weit kommen.
Sind Superkondensatoren umweltfreundlicher als Batterien?
„Nicht per se – vor allem hinsichtlich der Materialien und der ‚Chemie‘“, sagt Fischer. „Allerdings trägt jede Art der optimierten Speicherung von elektrischer Energie und der möglichst effiziente Umgang damit zur Ressourcenschonung bei und ist somit im Prinzip klimafreundlich.“
Damit SKs gleichzeitig umweltfreundlich und effizient sind, müsste laut Prof. Roland Fischer die Leistungskapazität noch größer werden. „Das ist eine bisher nicht realisierte Vision“.
Laut Froböse basieren Skeletons SKs auf besonderem Kohlenstoff. „Dazu kommen nachhaltige Bindemittel, die auch in Milchshakes verwendet werde. Das Ganze wird auf eine Aluminiumfolie beschichtet und in einem Metallgehäuse verbaut“. Die Materialien würden zudem nicht in problematischen Gegenden abgebaut werden.
„Wenn man mehr Energie spart und grüne Energie verwendet, kommen wir einer grüneren Zukunft immer näher und können unter anderem die Eisbären retten.“
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